Steuerliche Unterschiede zwischen Hongkong und Singapur 2025 - Welche Jurisdiktion ist für Ihr Unternehmen steuerlich attraktiver?

Die Standortwahl für internationale Unternehmungen hängt wesentlich von den steuerlichen Rahmenbedingungen ab. Hongkong und Singapur zählen zu den beliebtesten Asia-Hubs – doch wie unterscheiden sich die Steuerregime dieser beiden Wirtschaftszentren 2025? Nachfolgend ein komprimierter Überblick aus Praxissicht.

Körperschaftsteuer und steuerliche Grundprinzipien

  • Hongkong:
    Territorialbesteuerung, d.h. nur Einkommen mit Ursprung in Hongkong ist steuerpflichtig. Steuersatz 8,25 % auf die ersten 2 Mio. HKD Gewinn, danach 16,5 %. Gewinne aus dem Ausland sind bei Unternehmen mit Substanz nach wie vor steuerfrei.

  • Singapur:
    Einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 17 %. Zahlreiche Steuererleichterungen (Tax Exemptions) und Förderprogramme für Startups, F&E und Holdings, wodurch die effektive Steuerbelastung oft unter dem nominellen Satz liegt. Ebenfalls gilt das Territorialprinzip, allerdings sind Repatriierung und Restbesteuerung strikter geregelt.

Mehrwertsteuer / Umsatzsteuer (GST, VAT)

  • Hongkong:
    Es gibt keine Mehrwertsteuer oder Umsatzsteuer – die Verwaltungskosten bleiben gering, und Lieferketten werden nicht steuerlich belastet.

  • Singapur:
    2025 beträgt die GST 9 % auf nahezu alle Waren und Dienstleistungen. Unternehmen sollten die Vorsteuer- und Deklarationspflichten beachten.

Quellensteuern

  • Hongkong:
    Keine Quellensteuer auf Dividenden, Zinsen oder Lizenzen an ausländische Personen.

  • Singapur:
    Keine Quellensteuer auf Dividenden, jedoch bis zu 15 % auf Zinsen und Lizenzgebühren an Ausländer.

Besonderheiten: DBA-Netz, Compliance und Förderungen

  • Hongkong:
    DBA-Netz schwächer ausgeprägt – kein Abkommen mit Deutschland. Internationale Strukturen müssen Substanz und kaufmännische Präsenz in Hongkong klar nachweisen, um Hinzurechnungsbesteuerung in Deutschland zu vermeiden.

  • Singapur:
    Sehr breites Netz an Doppelbesteuerungsabkommen, auch mit Deutschland. Stark reguliertes Compliance- und Reporting-System, hohe Rechtssicherheit, und für innovative Unternehmen gezielte steuerliche Incentives.

Fazit

Hongkong überzeugt durch niedrige Steuersätze, ausländische Gewinne sind steuerbefreit, und es gibt kaum Quellensteuern. Singapur punktet mit steuerlicher Stabilität, vielfachen Vergünstigungen und einem globalen DBA-Netzwerk – insbesondere für Unternehmen mit internationalem Fokus oder aktivem Geschäft in mehreren Märkten. Die Wahl der optimalen Jurisdiktion sollte anhand des Geschäftsmodells, der internationalen Verflechtungen und der jeweiligen steuerlichen Strategie erfolgen.

Sie wünschen eine individuelle Beratung für Ihr Unternehmensprojekt in Hongkong oder Singapur? Kontaktieren Sie uns für eine fundierte rechtliche und steuerliche Begleitung.

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