In Singapur unterliegen Unternehmen einer Reihe jährlicher Steuer- und Registerpflichten, die präzise einzuhalten sind, um Rechtskonformität und Steuervorteile zu gewährleisten.

1. Steuerliche Pflichten und Fristen

• Einreichung der Einkommensteuererklärung (Form C / C-S): Unternehmen müssen ihre Steuererklärung innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres einreichen. In der Regel erfolgt die Einreichung für das vorangegangene Kalenderjahr bis zum 30. November, wenn das Geschäftsjahr dem Kalenderjahr entspricht.

• Steuerzahlung: Die tatsächliche Steuerforderung wird durch die Inland Revenue Authority of Singapore (IRAS) nach Einreichung der Steuererklärung festgesetzt. Unternehmen haben 30 Tage nach Erhalt des Steuerbescheids Zeit, die Steuer zu begleichen.

• Estimated Chargeable Income (ECI): Innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres muss die geschätzte steuerpflichtige Einnahme der IRAS mitgeteilt werden, sofern diese nicht weniger als SGD 5.000 beträgt.

2. Registerpflichten

• Jahresabschluss und Einreichung beim Accounting and Corporate Regulatory Authority (ACRA): Die Gesellschaft muss ihren Jahresabschluss erstellen, dieser muss von einem Wirtschaftsprüfer geprüft werden, es sei denn, das Unternehmen ist von der Auditpflicht befreit.

• Annual Return: Die Einreichung der jährlichen Gesellschaftsmeldung erfolgt innerhalb von 7 Monaten nach dem Geschäftsjahresende. Für private Gesellschaften, die keine Änderung in der Geschäftsführung oder im Kapital aufweisen, kann die Frist abweichen.

3. Auditbefreiung

Kleine Unternehmen in Singapur können von der Prüfungspflicht befreit sein, wenn sie mindestens zwei der folgenden Kriterien an zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren erfüllen:

• Jahresumsatz von höchstens SGD 10 Millionen

• Bilanzsumme von höchstens SGD 10 Millionen

• Maximal 50 Mitarbeiter

Diese Erleichterung unterstützt insbesondere Start-Ups und kleinere Firmen, um Kosten und administrative Aufwände zu minimieren.

4. Steuervorteile für Start-Up Unternehmen

Singapur bietet verschiedene Steuervorteile und Förderungen für Neugründungen, darunter:

• Start-Up Tax Exemption Scheme: Für die ersten drei Jahre sind die ersten SGD 100.000 steuerpflichtiges Einkommen zu 75 % und weitere SGD 200.000 zu 50 % von der Steuer befreit.

• Pioneer Certificate Incentive und Development and Expansion Incentive: Steuervergünstigungen für Unternehmen in bestimmten Industriesektoren und mit vorhandenen Entwicklungsplänen.

• Corporate Income Tax Rate: Die generelle Körperschaftssteuer beträgt 17 %, eine wettbewerbsfähige und moderate Rate auf internationalem Niveau.

Zusammenfassend ist die Einhaltung der jährlichen Steuer- und Registerpflichten essenziell für Unternehmen in Singapur. Die Auditbefreiung und steuerlichen Erleichterungen für Start-Ups fördern die Attraktivität Singapurs als Standort für Unternehmensgründungen. Wir bei Henning Schwarzkopf M.C.L. beraten Sie gern zu den individuellen Anforderungen und optimalen Strukturen.

Rechtsanwalt Henning Schwarzkopf ist Experte für Gesellschaftsgründungen in Singapur. Dort ist die Limited, ähnlich der deutschen GmbH, die häufigste Rechtsform. Mehr dazu im Blog.