Jährliche steuerliche und registerrechtliche Pflichten für Gesellschaften in Singapur

Erfahren Sie alles über die jährlichen Steuer- und Registerpflichten in Singapur, inklusive Fristen, Audit-Befreiung und Start-up-Steuervorteilen.

Jährliche Fristen im Überblick

Singapur gilt als einer der attraktivsten Wirtschaftsstandorte Asiens. Klare Regeln, unternehmensfreundliche Rahmenbedingungen und steuerliche Vergünstigungen machen die Stadt besonders für internationale Unternehmen interessant. Gleichzeitig müssen Gesellschaften jedoch strikte steuerliche und registerrechtliche Pflichten erfüllen, um Bußgelder zu vermeiden.

In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Fristen und Anforderungen für Unternehmen in Singapur jährlich gelten – und wie Start-ups von steuerlichen Vorteilen profitieren können.

1. Steuerliche Pflichten in Singapur

Alle in Singapur registrierten Gesellschaften müssen jährlich eine Einkommensteuererklärung bei der Inland Revenue Authority of Singapore (IRAS) einreichen. Abhängig von Unternehmensgröße und Struktur gibt es drei Varianten:

  • Form C – für größere Unternehmen

  • Form C-S – vereinfachte Erklärung für kleinere Unternehmen

  • Form C-S Lite – für sehr kleine Steuerzahler

Wichtige Fristen:

  • Steuererklärung: elektronisch bis 30. November des jeweiligen Veranlagungsjahres (YA)

  • Estimated Chargeable Income (ECI): innerhalb von 3 Monaten nach Geschäftsjahresende, sofern keine Befreiung besteht

Die Körperschaftsteuer beträgt aktuell 17 %, wobei zahlreiche Steuervergünstigungen speziell für Start-ups und junge Unternehmen verfügbar sind.

2. Audit Requirement: Wer braucht einen Wirtschaftsprüfer?

Nicht jede Gesellschaft in Singapur ist prüfungspflichtig. „Small companies“ können ihre Jahresabschlüsse ungeprüfteinreichen, wenn sie in den letzten zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren mindestens zwei der folgenden Kriterienerfüllen:

  • Jahresumsatz ≤ 10 Mio. SGD

  • Bilanzsumme ≤ 10 Mio. SGD

  • Mitarbeiteranzahl ≤ 50

Größere Unternehmen oder Konzerne müssen ihre Abschlüsse hingegen jährlich prüfen lassen und ein testiertes Auditeinreichen.

3. Registerrechtliche Pflichten bei der ACRA

Neben steuerlichen Aspekten unterliegen Unternehmen den Anforderungen der Accounting and Corporate Regulatory Authority (ACRA). Dazu gehören:

  1. Annual General Meeting (AGM):

    • Innerhalb von 6 Monaten nach Geschäftsjahresende (sofern keine Befreiung vorliegt)

  2. Annual Return (AR) und Jahresabschluss:

    • Einreichung innerhalb von 7 Monaten nach Geschäftsjahresende

  3. Führung gesetzlicher Register:

    • z. B. Register über Anteilseigner, Direktoren und wirtschaftlich Berechtigte (Register of Registrable Controllers)

Wer diese Fristen versäumt, riskiert hohe Bußgelder und mögliche Einschränkungen im Geschäftsbetrieb.

4. Steuervergünstigungen für Start-ups in Singapur

Singapur unterstützt Gründer aktiv durch attraktive Steuererleichterungen:

  • Start-up Tax Exemption (SUTE):

    • 75 % Steuerbefreiung auf die ersten SGD 100.000

    • 50 % auf die nächsten SGD 100.000

    • Gültig in den ersten 3 Steuerjahren

  • Partial Tax Exemption (PTE) für alle Unternehmen:

    • 75 % auf die ersten SGD 10.000

    • 50 % auf die nächsten SGD 190.000

Bedingungen:

  • Das Unternehmen muss in Singapur registriert und steuerlich ansässig sein

  • Maximal 20 Anteilseigner, überwiegend natürliche Personen

  • Kein Teil eines größeren Konzerns

Diese Vergünstigungen erleichtern jungen Unternehmen den Markteintritt und fördern Innovation.

5. Jahresfristen im Überblick

  • Steuererklärung: 30. November des Veranlagungsjahres

  • Estimated Chargeable Income (ECI): innerhalb von 3 Monaten nach Geschäftsjahresende

  • Annual General Meeting (AGM): innerhalb von 6 Monaten

  • Annual Return (AR): innerhalb von 7 Monaten nach Geschäftsjahresende

Fazit

Singapur bietet ein klar strukturiertes, unternehmensfreundliches Umfeld, verlangt aber eine strikte Einhaltung der steuerlichen und registerrechtlichen Vorgaben.
Wer die Fristen kennt und einhält, vermeidet nicht nur Bußgelder, sondern profitiert auch von steuerlichen Start-up-Vorteilen.

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